Die Mariä-Himmelfahrt Kathedrale in Płock
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Einführung
Mutter
der Kirchen
von Masowien
im Fürstentum
Płock
Auf dem malerischen 50-Meter-hohen Dom-Hügel steht die Kathedrale von Płock seit fast neun Jahrhunderten. Der mittelalterliche Tempel war Zeuge der wichtigsten Ereignisse in Piasten-Masowien und erhielt zusammen mit der Abtei und dem Diözesanmuseum den Titel des Historischen Denkmals.
Die Kathedrale gehört zu den ältesten und größten in Polen und ist gleichzeitig die größte Renaissancekathedrale nördlich der Alpen, der andere Kirchen in Polen nachempfunden wurden. In ihrem Inneren finden wir eine Kopie der Bronzetür aus Płock, die ein einzigartiges Beispiel für die romanische Kunst in diesem Teil Europas ist. Die Polychromie an den Wappen aller Bischöfe von Płock begeistert mit ihrer Schönheit. Unter dem Nordturm, in der Königlichen Kapelle, im klassizistischen Sarkophag sind die Herrscher Polens begraben: Wladyslaw I. Herman und Boleslaw III. Schiefmund und in der Krypta Konrad von Masowien und andere Fürsten. Einmalige Kunsthandwerke, die in der Schatzkammer gesammelt wurden, vervollständigen das Bild der echten Perle in der Krone polnischer historischer Denkmäler.
Geschichte
Die größte
Piasten-
Nekropole
polnischer
Herrscher
Seit neun Jahrhunderten hält die Kathedrale in Płock Wache über den Glauben und die Geschichte.
Im Verlauf der Jahrhunderte veränderte die Kathedrale ihr Aussehen, aber sie war unverändert der wichtigste Tempel von Masowien. Nach der Gründung der Diözese in Płock im Jahr 1075 wurde die erste Mariä-Himmelfahrt-Domkirche aus Holz erbaut. Während der Herrschaft von Boleslaw III. Schiefmund begann der damalige Bischof Alexander von Malonne mit dem Bau der größten romanischen, dreischiffigen Backsteinbasilika in Polen.
Im 16. Jahrhundert begann nach vielen Bränden und zahlreichen Zerstörungen der gründliche Renaissance-Umbau des Tempels. Auf diesen wurde bei weiteren Arbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts Bezug genommen und das Innere der Kirche mir Polychromie ergänzt. Seit 1910 trägt die Kathedrale den Ehrentitel „Basilica minor“ („kleinere Basilika“). Die letzten Veränderungen im Tempel wurden zu Beginn des 21. Jahrhunderts vorgenommen. Im Jahr 2018 wurde die Kathedrale, zusammen mit der Abtei und dem Museum in die Liste der historischen Denkmäler aufgenommen.
Vom mittelalterlichen
Tempel bis zum
Historischen Denkmal
Tausend Jahre Geschichte Polens, Masowiens und Płocks sind in den Mauern der Kathedrale niedergeschrieben
Architektur
Großer,
dritter
Umbau der
Kathedrale
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Kathedrale in Płock unter der Leitung von Stefan Szyller, dem Schöpfer des „Zachęta“-Gebäudes und des Turms des Klarenberg-Klosters (Jasna Góra), umgebaut.
Eine gründliche Renovierung sollte den Renaissance-Charakter des Tempels wiederherstellen. Die erhaltenen Entwürfe beinhalten den Lageplan des Gebiets mitsamt der Kathedrale, die Gebäudegrundrisse, die Entwicklung der architektonischen Formen des Vordergiebels, architektonische Details sowie Beispiele für technische Lösungen innerhalb der Kathedrale. Die Zeichnungen stellen Konzepte vor, von denen nur einige für die Realisierung ausgewählt wurden.
Bei der Renovierung wurden rissige Gewölbe und große Teile der Mauern abgebaut. Die oberen Teile der Türme haben eine achteckige Form bekommen und wurden mit spitzen Dächern gekrönt. Die Kuppel wurde auf einen Tambour aufgesetzt. Im unteren Teil wurde das Gebäude mit Granit verblendet, die oberen Wände wurden aus Backstein rekonstruiert und ein gemauerter Chor wurde erbaut. Der Vordergiebel wurde umgebaut. Viele Elemente des Innenraums wurden nach dem Entwurf von S. Szyller angefertigt: der Marmor-Neorenaissance-Altar, geschnitztes hölzernes Chorgestühl, der Bischofsthron und die Kanzel.
Eklektische
Basilika mit
Renaissance-
Innenraum
Die Kathedrale in Płock ist eines der wertvollsten Baudenkmäler in Polen. Das gegenwärtige Erscheinungsbild des Gebäudes verbindet den romanischen, gotischen und Neorenainssance-Stil.
Italienische Architekten errichten in Płock die größte Renaissancekathedrale nördlich der Alpen. Der Tempel ist eine dreischiffige, orientierte (nach Osten ausgerichtete) Basilika mit drei Apsiden, gebaut nach dem Plan eines Dreipasses. Die Kathedrale ähnelt mit ihrem Aussehen einem Renaissanceprojekt aus dem 16. Jahrhundert mit einer Kuppel. Der untere Teil der Kathedrale besteht aus Granitblöcken, die oberen Wände aus Backstein. Der von gotischen Türmen umschlossene Vordergiebel wurde mit einem Zahngiebel gekrönt. Unterhalb dessen befindet sich eine neoromanische Rosette und ein Portal mit Arkadensäulen.
Der Reichtum an Stilen und Motiven in der Ausstattung der Kathedrale kann auch von innen bewundert werden. Das Kreuzgewölbe aller Schiffe wird von toskanischen Säulen und Halbsäulen gestützt. Das halbkreisförmig gekrönte Presbyterium und die Seitenkapellen haben ein Tonnengewölbe. Bemerkenswert sind auch der Marmor-Hauptalter aus der Renaissance, die Holzkanzel, das Chorgestühl, manieristische und barocke Grabmäler und Altäre sowie die Kopie der romanischen Tür und der klassizistische Sarkophag polnischer Herrscher in der Königlichen Kapelle.
Kapelle
Die größte
Nekropole der
Herrscher der
Piast-Dynastie
Die Ruhestätte der Fürsten von Masowien und der Herrscher Polens.
Zur Königlichen Kapelle führt ein schmiedeeisernes Gitter. In der Mitte steht ein klassizistischer Sarkophag aus schwarzem Marmor mit den Überresten polnischer Herrscher. Die Tafel mit den Insignien der königlichen Macht und der lateinischen Aufschrift: „In Erinnerung an die hervorragenden herrschenden polnischen Könige: Wladyslaw I. Herman (…) und sein Sohn Boleslaw“ wird von Adlern getragen. Die Aufschrift umfassend: „Herren und Erben der Länder: Krakau, Sandomir, Schlesien, Großpolen, Masowien, Dobrin, Michelau, Lentschitza und Pommern“. Die Vorderseite ist mit einem Alabaster-Piast-Adler verziert. Die Polychromien zeigen ein religiös-patriotisches ikonografisches Programm.
Die Überreste der Herrscher und Fürsten von Masowien, die vom 11. bis zum 15. Jahrhundert in der Kathedrale beigesetzt wurden, wurden schließlich 1825 in die unterirdische Krypta verlegt. Bis dahin ruhten sie vor dem Eingang zum Presbyterium. Im Jahre 1972 wurde das Grabmal geöffnet und die Knochen untersucht. Daraufhin wurden 1975 die Überreste von Wladyslaw I. Herman und Boleslaw III. Schiefmund feierlich in einen Sarkophag und die übrigen in die unterirdische Krypta gelegt. 2020 wurden DNA-Untersuchungen durchgeführt.
Tür
Porta Fidei
Bronzetür
aus Płock
Das Original befindet sich in Weliki Nowgorod in Rus, die Kopie aus Bronze in der Kathedrale in Płock.
Die Tür für die Kathedrale in Płock wurde von Bischof Alexander von Malonne (gestorben 1156) bestellt. Der Meister Riquin goss sie in den Jahren 1152-1154, zusammen mit seinem Assistenten Waismuth, in Bronze im Wachsausschmeltzverfahren, in einer der Magdeburger Gießereien. Es ist nicht sicher, ob sie zu der lokalen fabrica ecclesiae (Bauwerk) gehörte, die an der Kathedrale tätig war und von Bischof Wichman von Wettin (um 1110-1192) verwaltet wurde.
Figuren von Bischöfen und Auftragsnehmern befinden sich unter den Reliefs, zu denen im 1. Viertel des 15. Jahrhunderts eine Darstellung eines russischen Gießerfachmanns, des Meisters Abraham, hinzugefügt wurde. Er passte das Tor an das Westportal der Sophienkathedrale in Wieliki Nowgorod in Rus an und fügte russische Inschriften hinzu, die aus dem Lateinischen ins Kyrillische übersetzt wurden. Es wird hypothetisch angenommen, dass die Tür Ende des 13. Jahrhunderts aus Płock gestohlen und über verschiedene Umwege zu Beginn des 15. Jahrhunderts als „Kupferikone“ in der orthodoxen Kirche aufgehängt wurde.
Rekonstruktion
Die Rekonstruktion der Anordnung der Segmente im Zusammenhang mit den Glaubensartikeln bezieht sich auf die alte christliche Tradition, nach der jeder der Apostel, bevor alle auf die Evangelisierungsmission in die Welt gingen, einen Glaubensartikel äußerte. Dies drückt die polnische Bezeichnung Apostolisches Glaubensbekenntnis treffend aus.
Die Rekonstruktion der Anordnung der Segmente im Zusammenhang mit den Glaubensartikeln bezieht sich auf die alte christliche Tradition, nach der jeder der Apostel, bevor alle auf die Evangelisierungsmission in die Welt gingen, einen Glaubensartikel äußerte. Dies drückt die polnische Bezeichnung Apostolisches Glaubensbekenntnis treffend aus.
Malerei
Staffelmalerei
In der Malereiabteilung präsentieren wir nur drei Ölgemälde auf Leinwand. Zwei, eng mit der Kathedrale verbunden, hingen vom Ende des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in den Kapellen des Transepts (Querschiff). Das dritte Gemälde zeigt die wertvollsten Schätze der Kathedrale im Zusammenhang mit der Geschichte des Ordenskapitels in Płock.
Während der Renovierung der Kathedrale in Płock zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwarf der Architekt Stefan Szyller eine neue Dekoration in den Kapellen des Transepts. An Stellen, wo große Altarbilder hingen, wurden Fenster eingebaut und somit die ursprüngliche Idee des Architekten umgesetzt. In den Fensteröffnungen wurden Buntglasfenster eingesetzt.
In der Kapelle des Allerheilligsten Sakraments hing von 1798 ein Gemälde eines unbekannten Malers, mit dem Titel „Trauer des hl. Petrus“. Dieses Gemälde wurde 1901 in das Diözesanmuseum überführt.
Gegenüber, in der Hl- Zygmunt-Kapelle errichtete das Ordenskapitel für den Schirmherrn von Płock einen Altar und bestellte 1792 ein Gemälde mit dem Abbild des Heiligen. Dieses Gemälde wurde 1901 in das entstehende Diözesanmuseum überführt.
Das Gemälde von Jan Czesław Moniuszko „Kaiser Maximilian I. verleiht im Jahr 1518 dem Kapitel von Płock ein Wappen“ entstand 1908. Im Zweiten Weltkrieg wurde es gestohlen, doch dank der Bemühungen des Ordenskapitels kehrte es 2016 zurück. Das Kapitel besitzt seit über 500 Jahren ein Wappen. Erazm Ciołek, ein angesehener Bischof aus Płock, empfängt es vom Kaiser Maximilian I. Das Gemälde zeigt die wertvollsten Denkmäler der Schatzkammer: die Herme und den Bischofsstab von Bischof Krzycki.
Die bezaubernde
Renaissance-
Polychromie
Płock und seine Bewohner wurden in den Wanddekorationen verewigt.
Nach dem Beginn der architektonischen Renovierung der Kathedrale am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Ausführung der Polychromie Wladyslaw Drapiewski anvertraut. Er hatte den Innenraum der Basilika in Płock mit der Renaissance-Polychromie unter Verwendung außergewöhnlich haltbarer Keima-Mineralfarbstoffe bedeckt. Die Arbeiten wurden in drei Etappen ausgeführt: vor dem Ersten Krieg, in der Zwischenkriegszeit und nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Wandmalerei erzählt die evangelische Geschichte, zeigt den Marienkult und regt zum Nachdenken über das Leben Christi an. Das Gewölbe des Hauptschiffs symbolisiert den Himmel. An den Wänden darunter wurden sechs große Gemälde mit Szenen aus dem Leben Christi platziert.
Charakteristisch ist das Gemälde, auf dem das Lehren Christi auf dem Berg vor dem Płocker-Hintergrund dargestellt wird. Der Inhalt der Gemäldedekoration in der Kuppel und in der sie tragenden architektonischen Konstruktion zeigt die Tätigkeit des Heiligen Geistes in der Kirche. Ein anderer Inhalt, bezogen auf die Namensgebung des Tempels, wird in der Polychromie des Presbyteriums dargestellt, das dem Kult der Muttergottes gewidmet ist.
Glaube und
Geschichte in
Buntglasfenstern
niedergeschrieben
Die architektonische Renovierung der Kathedrale zu Beginn des 20. Jahrhunderts war mit Arbeiten an den Buntglasfenstern verbunden, die mit der Polychromie ein Ganzes bilden sollten.
Das größte Buntglasfenster befindet sich in der Apsis des Presbyteriums über dem Altar und zeigt die Mariä-Himmelfahrt. Auf den weiteren Buntglasfenstern sind die Verkündigung, die thronende Maria mit dem Kind, Maria auf dem Thron und eine Mondsichelmadonna zu sehen.
Im linken Seitenschiff zeigen dekorative Fenster: Königin Hedwig von Ajnou, den hl. Andreas Bobola, den hl. Josef den Arbeiter, den hl. Wojciech und den hl. Hyazinth von Polen.
In der linken Kapelle des Transepts befindet sich ein Buntglasfenster des Herzens Jesu und gegenüber eines, das den hl. Zygmunts – des Schirmherrn von Płock, zeigt. Die Sierpski-Kapelle ist mit einem Buntglasfenster des hl. Antons mit dem Jesuskind verziert. In der Königlichen Kapelle ist das Buntglasfenster mit dem Gelübde von Johann Kasimir zu sehen.
Schatzkammer
Schätze des Kunsthandwerks aus der Schatzkammer der Kathedrale von unschätzbarem Wert
Eine Krone, Reliquiare, liturgische Gefäße und Ornate – Was verbirgt die Schatzkammer der Kathedrale?
Die Kathedrale von Płock ist eine der ältesten und besitzt ausgezeichnete Schätze der Goldschmiedekunst und des Kunsthandwerks. Ursprünglich wurden sie in der Schatzkammer der Kathedrale aufbewahrt, die sich über der nördlichen Sakristei befand und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts eine der reichsten in Polen war. Derzeit befinden sich die Sammlungen in dem nahe gelegenen Diözesanmusem in der ehemaligen Benediktinerabtei sowie in einem Domgebäude, das speziell vom Architekten des letzten Umbaus des Tempels errichtet wurde.
Die wertvollsten Schätze der Schatzkammer sind: das Goldschmiedewerk aus dem romanischen Mittelalter – ein silberner, vergoldeter Kelch mit einer Patene, gestiftet von Fürst Konrad von Masowien im Jahr 1239; das Hl-.Zygmunt-Reliquiar aus dem Jahr 1370 in Form einer Herme, gestiftet vom König Kasimir der Große, gekrönt mit der ältesten erhaltenen polnischen Krone aus dem 13. Jahrhundert, verziert mit Saphiren, Rubinen und Perlen; eine Dose aus Czerwińsk aus der Zeit um 1180 sowie eine Reihe liturgischer Gewänder und ein goldener Kelch vom Anfang des 17. Jahrhunderts, gestiftet vom Bischof Karl Ferdinand Wasa.
Förderung der Kultur
Für das Projekt „Digitalisierung und Virtualisierung der Piast-Kathedrale in Płock, des Herzens des Dom-Hügels – des Denkmals der Geschichte “ wurden Zuschüsse vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe gewährt, die aus Zuschlägen von Glücksspielen, für die ein Staatsmonopol besteht, erhalten wurden, gemäß des Art. 80 Abs. 1 des Gesetzes vom 19. November 2009 über Glücksspiele.