Kirche der Mutter Gottes, der Königin von Polen in Eventin
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Einführung
Drei Tore
führten
zur Kirche
Die Pfarrei in Eventin (Iwięcino) wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert gegründet.
Der alte Friedhof, in dessen Mitte eine von einer Steinmauer umgebene Kirche stand, hatte drei Eingangstore. Jedes dieser Tore gehörte zu einem der drei Dörfer, die der Kirche unterstellt waren: Eventin (Iwięcino), Wandhagen (Wierciszewo) und Belkow (Bielkowo). Viele Jahre lang hatte man darauf geachtet, dass die Bewohner jedes Dorfes nur das Tor benutzen sollten, das ihrem Dorf zugeordnet war. Die Tore für Wandhagen und Belkow waren viel breiter als das Tor, das die Bewohner von Eventin nutzten, denn der Pastor hielt an diesen Toren auch Trauerzeremonien ab. Die Kirche in Eventin hat nicht nur eine interessante Form und mittelalterliche Architektur.
Geschichte
Tempel
aus dem
15. Jahrhundert
inmitten des Dorfes
Die Kirche der Mutter Gottes, der Königin von Polen ist das älteste und wertvollste Denkmal im Dorf Eventin (Iwięcino).
Die Kirche in Eventin ist die schönste in dem ehemaligen Dominium des Zisterzienserklosters in Seebuckow (Bukowo Morskie). Sie gehört zu der einzigartigen, für Westpommern charakteristischen Gruppe von 75 gotischen Dorfkirchen, die sich am 40 km breiten Küstenstreifen befinden.
Mehrsträngigkeit
der Geschichte
Die ältesten Elemente der Kirchenausstattung in Eventin (Iwięcino) zeugen vom Erbe des Zisterzienserordens in Westpommern. Das Sakramentshaus in Form eines Wandschranks und ein Kruzifix vom Anfang des 16. Jahrhunderts mit Armen, an deren Enden Medaillons mit vier Evangelisten zu sehen sind, entstanden in der Zeit, in der das Kloster in Seebuckow noch aktiv war. Die erhaltene liturgische Ausstattung aus dem 17. Jahrhundert dokumentiert wiederum die protestantische geistige und künstlerische Kultur Pommerns und stellt das Objekt in einen weiteren Kontext der modernen europäischen Kunst der Reformationszeit.
Architektur
Steingebäude
mit einer
polychromierten
Decke
Die Kirche in Eventin (Iwięcino) ist ein orientierter Tempel mit Strebewerk und einem an zwei Seiten geschlossenen Presbyterium.
Charakteristisch für die Bauzeit des Tempels sind die Spitzbogenfenster und das Eingangsportal mit Spitzbogen und Mauervorsprung. Der Kirchturm ist 32 m hoch, der Turmhelm ist stark nach Westen geneigt, um ihn vor in der Region häufigen starken Westwinden zu schützen. Der Turmhelm und das Dach des Kirchenschiffs sind mit Eichendachschindeln bedeckt. An der Spitze des Turms befindet sich eine Windfahne – ein durchbrochener Hahn auf einer Kugel, mit dem Datum 1663. Die Turmfassaden wurden reich mit Blenden in wechselndem Rhythmus verziert. Der Turm ist mit einem pyramidenförmigen Dach bedeckt, über dem Kirchenschiff befindet sich ein steiles Satteldach. Im 19. Jahrhundert wurde an der Südseite des Kirchenschiffs eine Sakristei angebaut.
Polychromie
Geschichte
in Kunstwerken
niedergeschrieben
Die Schönheit des äußeren Gebäudes ist nur eine Ankündigung dessen, was wir im Inneren der Kirche sehen werden. Die Denkmäler aus Eventin (Iwięcino) zeugen von hoher Kunstfertigkeit, Veränderungen in der Kunst sowie sozialen, kulturellen und religiösen Veränderungen in Westpommern. Es ist eine Sammlung einmaliger Kunstwerke aus den Werkstätten verschiedener Meister.
Das Ende der Welt“-Dorf: Der Begriff wurde von den Bewohnern von Eventin geprägt und bezieht sich direkt auf die Balkendecke mit der Polychromie „des Jüngsten Gerichts“ von 1697. Diese ist die Krönung der reichen Einrichtung der Kirche. Ein unbekannter Maler fertigte sie im Auftrag von Pastor Jacob Malichius für 36 Taler. Die ausgebaute Komposition basiert auf dem im Mittelalter entwickelten traditionellen ikonografischen Schema.
In der Mitte befindet sich Christus der Richter, der auf einem Regenbogen sitzt, umgeben von den Aposteln, den Ältesten der Apokalypse, Maria, Johannes dem Täufer und den Engeln, die das Ende der Welt verkünden. Der untere Teil der Komposition ist mit Figuren gefüllt, die aus den Gräbern der Toten auferstehen. Im Presbyterium befinden sich die Darstellungen von Gottvater und Christus (die Heilige Dreifaltigkeit wird durch eine Taube in der Bekrönung des Altars vervollständigt).
Malerei
Staffelmalerei
Neben den wunderschönen Polychromien befinden sich in der Kirche auch Werke der Staffelmalerei.
An der Südwand des Kirchenschiffs ist ein Porträt von Anna Catharina aus der alten pommerschen Familie von Bulgrin zu sehen, die im nahe gelegenen Repkow (Rzepkowo) wohnte. Sie schenkte der Kirche in Eventin (Iwięcino) ihr Bild als Dank für die Möglichkeit der Teilnahme an den katholischen Gottesdiensten bis zu ihrem Tod (1540), weil Eventin in der Reformationszeit den „alten Glauben“ länger als die umliegenden Dörfer bewahrte.
In der Predella des Hauptaltars der Spätrenaissance aus dem Jahr 1622 befindet sich eine Darstellung des Letzten Abendmahls von einem unbekannten Maler, die typisch für die Ikonographie des lutherischen Pommerns ist.
Beachtenswert ist auch eine Gruppe wertvoller Malverzierungen aus dem 17. Jahrhundert, mit symbolischen Pflanzen- und Tiermotiven an der Türen der Kirchenbänke.
Bildhauerei
Im Raum
geschnitzt
Der Reichtum und die Vielfalt beweglicher, im kleinen Raum der Kirche in Eventin (Iwięcino) versammelten Denkmäler zeugen von Veränderungen in der Kunst sowie von sozialen, kulturellen und religiösen Veränderungen in Westpommern. Es sind gotische, barocke und Renaissance-Objekte von unschätzbarem Wert.
Darunter befinden sich: ein gotisches Sakramentshaus mit einer aus Holz geschnitzten Tür; ein manieristischer Altar aus dem Jahr 1622, verziert mit skulpturalen und figuralen Maldekoration sowie Ornamenten; eine manieristische Kanzel aus den Jahren 1646 – 1650, verziert mit skulpturalen und figuralen Maldekoration sowie Ornamenten; ein Taufbecken mit architektonischer Schale, verziert mit bemalten Füllungen mit Szenen der Taufe Christi und den vier Evangelisten; eine Reihe von Renaissance-Bänken aus dem Jahr 1588, verziert mit gemalten figuralen, zoomorphen oder Blumenmotiven und schließlich ein Epitaph von Martin von Plathe.
Handwerk
Rahmen
der Zeremonie
Die ältesten Elemente der Kirchenausstattung in Eventin (Iwięcino) zeugen vom Erbe des Zisterzienserordens in Westpommern.
Darunter befinden sich: das gotische Sakramentshaus in Form eines Wandschranks mit aus Holz geschnitzter Tür und ein Kruzifix vom Anfang des 16. Jahrhunderts mit Armen, an deren Enden Medaillons mit den vier Evangelisten zu sehen sind.
Die erhaltene liturgische Ausstattung aus dem 17. Jahrhundert dokumentiert wiederum die protestantische geistige und künstlerische Kultur Pommerns und stellt das Objekt in einen weiteren Kontext der modernen europäischen Kunst der Reformationszeit.