Beschreibung

Der Altarraum hat die Form einer Apsis und stellt die Anbetung der Heiligen Drei Könige dar. Die Polychromie ist in drei Teile unterteilt. Im Mittelteil stellte Michael Willmann die Freude des heiligen Josef über die Anbetung der Heiligen Drei Könige dar. Auf einer Plattform, umgeben von Engeln, sitzt Maria mit dem Kind. Die von den Königen gebrachten Geschenke - Myrrhe, Weihrauch und Gold - haben eine symbolische Bedeutung: Weihrauch steht für die Anerkennung Christi als Priester; Gold für die Anerkennung als König und die Myrrhe kündigt sein Martyrium an. Das, was im Hintergrund als Stall erscheint, sind die Mauern eines riesigen Steingebäudes. Seit dem Mittelalter glaubte man, dass Jesus im ehemaligen Palast von König David geboren wurde, worauf das Fresko eindeutig anspielt. Rund um die Anbetung ist das reiche Gefolge der drei Könige zu sehen. Als Teil dessen tragen einfache Menschen Leinenballen für die Heilige Familie. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die lokale Bevölkerung mit dem Weben beschäftigt war. Eine interessante Einzelheit sind die ungewöhnlichen Tiere. Ganz in der Ecke der Szene, am Pilaster, ist ein ungewöhnliches Wesen zu sehen, das wie ein Pferd mit einem langen Hals aussieht. Einer Anekdote zufolge handelt es sich um ein Kamel, das Willmann so malte, weil er nie eines gesehen hatte.